Problematik



Landschaftsbild


Es ist "deutlich die stärkere Beeinflussung des Landschaftsbildes durch höhere Anlagen zu erkennen" (Zitat aus Standortuntersuchung SoWiWas, Dez.2011)

Das ist inbesondere für die Tourismusregion und das Naherholungsgebiet OHZ nachteilig, da die Anlagen mit 180m "das Stadtbild durch den hohen Turm weit überragen" (Zitat aus Standortuntersuchung SoWiWas, Dez.2011)


Der Naherholungsfaktor einer Kulturlandschaft geht verloren, wenn sie technisch verfremdet wird, und damit der Unterschied zu den Ballungsräumen schwindet.

Immobilienpreise in der Nähe von Windkraftanlgen können zwischen 10-35 % sinken. Je näher die Anlagen an den Siedlungen stehen und je höher die Anlagen, destso größer die Entwertung der Immobilien.
Auch Mieter für Wohnungen dürften ungleich schwieriger zu finden sein, was sinkende Mieteinnahmen bedeutet.

Aufgrund ihrer gigantischen Höhe und ihrer Drehbewegungen ziehen die Windkraftanlagen die Aufmerksamkeit leicht auf sich. Ein ungestörtes Blickfeld gibt es nicht mehr und die übrige landschaftliche Umgebung kann nicht mehr zur Geltung kommen. Der Wunsch nach einem landschaftlich ungestörten Blickfeld kann nicht mehr erfüllt werden.


Schattenwurf

Wenn bei Wind die Sonne scheint, überzieht der vorbeiziehende Schatten der Rotoren die umstehenden Häuser. Eine zumutbare Belästigung durch periodischen Schattenwurf sollte laut Behörden 30min/Tag bzw. 30 Std./Jahr nicht überschreiten.

Menschen, die dort leben oder arbeiten und unter dem Einfluss dieser pausenlosen „Lichtklappen” stehen, empfinden mitunter Stress von der Art eines dauernden Zuckens. Das wirkt wie ein ständiger Wimpernschlag unserer Augen. Konzentriertes Arbeiten wird unmöglich, ebenso das normale Wohnen. Der Schattenschlag kann über einen Kilometer lang sein.

Wenn nun der Schattenschlag von mehreren Windrädern gleichzeitig über die Wiesen streift, wird der Stressfaktor um ein Vielfaches verstärkt.


Bei den geplanten 180 m  hohen Anlagen dringt die Schattenwurfzone weit in den Ort Heilshorn hinein!


Lärm und Infraschall


Menschen können Töne im Bereich von 20 - 16000 Hz hören, am besten hören wir den Bereich 2000 - 5000 Hz. Frequenzen unterhalb der menschlichen Hörgrenze werden als Infraschall, oberhalb als Ultraschall bezeichnet.
Wir können Infraschall zwar nicht hören, aber unser Körper kann ihn fühlen.

Aus medizinischer Sicht traten durch dauerhafte Infrabeschallung folgende Veränderungen im menschlichen Körper auf:

•Veränderungen der Hirnströme im EEG
•Herabsetzung der Atemfrequenz
•Verminderung des Sauerstoffpartialdrucks im Blut
•Erhöhung des Blutdrucks
•Vergrößerungen der Erythrozyten (rote Blutkörperchen)
•Durchblutungsstörungen
•Veränderung der nächtlichen Hormonausschüttung der Nebennierenrinde (Cortisolausschüttung)
(Quelle: Institut für Hirnforschung ; SCHUST et al.)

Betroffene Menschen in mindestens 3 - 5 km Entfernung von Windkraftparks berichten von:

•Ohrendruck, Dröhnen im Kopf und den Ohren
•Schwindel
•Unsicherheits- und Angstgefühlen, innerer Unruhe ( 80 %)
•Schlafstörungen (82 % der Befragten!)
•Kopfschmerzen
•Blutdruckschwankungen (60 %)
•Herz- / Kreislaufproblemen (80 %)
•Konzentrationsschwäche, Merkfähigkeitsstörungen
•Müdigkeit
•Starke Belästigungen durch: Rütteln von Fenstern und Türen, spürbare Vibrationen von Gebäudeteilen und Gegenständen

Windkraftanlagen erzeugen Geräusche hauptsächlich mechanisch durch Generatoren und Getriebe und aerodynamisch durch das Vorbeistreichen ds Windes an den Rotorblättern oder der Rotorblätter am Mast.

Bei Betrieb darf die Windkraftanlage bestimmte Lärmpegel nicht überschreiten.
Die TA (Technisch Anleitung)-Lärm nennt für die Lärmbelästigung folgende Immisionsrichtwerte:


tagsüber nachts
Industriegebiete 70 dB (A) 70 dB (A)
Gewerbegebiete 65 dB (A) 50 dB (A)
Kerngebiete, Dorfgebiete, Mischgebiete 60 dB (A) 45 dB (A)
allgemeine Wohngebiete und Kleinsiedlungsgebiete 55 dB (A) 40 dB (A)
reine Wohngebiete 50 dB (A) 35 dB (A)
Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeanstalten 45 dB (A) 35 dB (A)

Ohne aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse kann die Windparkplanung bei uns (nur 800 m Abstand) zu großen Belastungen fürhren.  Es sind nicht nur einzelne Gehöfte betroffen, sondern der gesamte Ort Heilshorn mit seinen ca. 1600 Einwohnern.

Der Betreiber der geplanten Windkrafträder, WPD, kämpft derzeit schon mit Problemen in Wilstedt im Landkreis Rotenburg. Dort ist die Lärmbelästigung bei bestimmten Wetterlagen und Windrichtungen im Dorf erheblich stärker zu spüren als befürchtet.


Eisschlag

An den Rotorblättern der Windkraftanlagen kann sich bei entsprechende Wetterlagen Eis bilden. Gefrierendes Kondenswasser verursacht den Eisansatz insbesondere bei Lufttemperaturen um den Gefrierpunkt.

Es besteht die Gefahr, dass sich Eisstücke lösen und die Umgebung der Windkraftanlagen gefährden (Eiswurf). Diesem Umstand wird unter anderem durch entsprechende Abstände der Standorte der Windkraftanlagen zu Wohnhäusern und beispielsweise landwirtschaftlich genutzten Grün- und Ackerflächen sowie Wanderwegen, Straßen usw. abgeholfen werden müssen.

Moderne Anlagen erkennen zwar automatisch, dass die Rotoren mit Eis belegt sind (ausser bei gleichmässiger Vereisung). Läuft die Anlage nach einer Heizphase dann wieder an, kann Resteis weggeschleudert werden.

Trotz moderner Beheizungsanlage und Spezialbeschichtung der Rotorblätter ist "Eiswurf ein Sicherheitsrisiko, Wanderwege müssen umgeleitet werden, Warnschilder aufgestellt werden.



Vogelschlag


Vogelschlag bezeichnet den Zusammenprall von Vögeln mit Objekten.

Auf dem ersten wissenschaftlichen Kongress zum Thema "Windenergie und Artenschutz" am 12. Januar 2012 in Jerez de la Frontera in Spanien machte die Spanische Gesellschaft für Ornithologie (SEO/Birdlife) deutlich, dass an Spaniens 18.000 Windkraftwerken zwischen 6 und 18 Millionen Vögel und Fledermäuse zu Tode kommen. Im Durchschnitt rechnet man in Spanien mit 333-1000 Todesfällen pro WKA und Jahr, während die Amerikanische Windindustrie die Mortalitätsfälle an amerikanischen WKA mit 2-4 beziffert oder 400.000 Vögel pro Jahr.

Bei einer Auswertung zahlreicher Untersuchungen in Europa und den USA ergaben sich durchschnittlich 8,1 getötete Vögel je WKA jährlich.
Beschönigend wird dann der Schwerpunkt  mit  1,7 getötete Vögel je WKA jährlich angegeben, da einige besonders ungünstig plazierte Windparks z.B. in El Perdon (Spanien) mit 64,26 getötete Vögel je WKA jährlich den Schnitt „versaut“ haben.
(Quelle: NABU Studie des Michael-Otto-Institut v. Dez.2004  Auswirkungen regenerativer Energiegewinnung auf die biologische Vielfalt am Beispiel der Vögel S. 37 u. 55)

In Schleswig-Holstein wurden allein in den drei untersuchten Monaten an verschiedenen WKA zwischen 2,6 und 7,5 getötete Vögel je WKA gefunden.
(Quelle: Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein Empfehlung zur Berücksichtigung tierökologischer Belange bei Windenergieplanungen  S. 21)


Der Artenexperte Dr. Klaus-Michael Exo vom Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven hat mit Fakten die Position der windkraftkritischen Umweltschutzbewegung Deutschlands bestätigt, wonach es durch Windkraftwerke zu enormen Vogelverlusten kommt. Wie Exo erläuterte, werden durch Windkraftwerke an Land-Standorten in der Regel jährlich etwa "fünfzig bzw. bis zu fünfzig" Vögel pro Anlage getötet. Dies betreffe Tiere jeder Größe, auch Wildgänse, Schwäne oder Schwarzstörche. „In Gebieten mit Konzentrationen an Großvögeln – und auch bei Windkraftwerken direkt in Zugschneisen an der Küste können die Verluste wesentlich höher sein.“


Hindernis-Befeuerung

Die bei Windkraftanlagen mit mehr als 100 Metern Höhe vorgeschriebene Hindernisbefeuerung dient der Sicherheit des Flugverkehrs. Sie soll grundsätzlich verhindern, dass Flugzeuge und Hubschrauber mit den Anlagen kollidieren.

Anwohner und Autofahrer hingegen fühlen sich vor allem in dünn besiedelten Gebieten gestört, da das Blinken oft die einzige nächtliche Lichtquelle darstellt und dadurch besonders auffällt.

 
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